Thursday, 7 February 2013

Diagnose: psoriasis vulgaris

Heute möchte ich euch gerne von einem Teil meines Lebens erzählen, den viele meiner Freunde kennen, aber eigentlich gar nicht genau wissen, was er genau ist, warum er da ist und was ich alles dafür/dagegen tun muss.
Es handelt sich um eine Hautkrankheit namens psoriasis vulgaris, besser bekannt als Schuppenflechte.
 
Woher die Krankheit genau kommt? Zum größten Teil ist sie erblich bedingt und teils sei sie auch eine Autoimmunkrankheit (auf diesem Gebiet wird noch geforscht soweit ich weiß). Bei mir trat die Krankheit das erste Mal auf, als ich neun Jahre alt war und ich muss hier jetzt einmal zugeben, dass ich bis letztes Jahr meine Krankheit nicht wirklich ganz verstanden habe. Vielleicht werde ich sie auch nie vollkommen ganz verstehen, aber zumindest bin ich jetzt (mehr) mit ihr im Reinen.
 
Ganz laienhaft ausgedrück kann man Schuppenflechte etwa so erklären, dass im Körper irgendwie falsche "Informationen" weitergegeben werden und sich deswegen die Hautzellen schneller teilen. Und zwar siebenmal schneller als normal!
 
Jeder, der davon betroffen ist, erlebt die Krankheit anders, hat einen anderen Auslöser oder andere Wege zur Besserung/Heilung. Was ich jetzt beschreibe, ist eben meine Geschichte.
 
Bei mir wurde damals als Kind diagnostiziert, dass Mandelentzündungen der Auslöser für Schuppenflechte bei mir seien. Das stimmt natürlich, denn jedes Mal, wenn sich eine fette Mandelentzündung breit gemacht hat, kommt auch schon wieder die Psoriasis. Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum ich nicht einfach meine Mandeln entfernen lasse. Na ja, zum einen habe ich totale Angst vor Operationen und zum zweiten meinte mein Hautarzt, dass meine Mandeln wichtig für meinen Körper seien und Schuppenflechte nunmal eine chronische Hautkrankheit sei. Selbst wenn ich keine Mandelentzündung mehr kriegen würde und dieser Faktor als Auslöser ausgeschlossen werden könnte, würde es irgendwie einen anderen Auslöser geben.
Und ich muss hier einmal diesen Hautarzt loben. Ich bin schon bei vielen Hautärzten in meinem Leben gewesen, aber der Albi (ist mein Spitzname für ihn ;-) ) hat es einfach drauf und ich glaube ihm. Besser gesagt, ich bin davon überzeugt, dass er Recht hat, denn ich sehe das genauso. Diese Krankheit wird mich mein Leben lang begleiten.

Letztes Jahr hatte ich dann wieder einen Schub (nach einer Mandelentzündung) und ich hatte ziemlich viele Flechten an den Händen und im Gesicht und das sind ja Stellen, die jeder gleich sieht. Also hieß es auf zum Hautarzt und Lichttherapie. Nach drei Monaten war aber immer noch nichts besser und mich hat das alles so aufgeregt, dass ich von meinem Arzt in Deutschland die Tabletten Fumaderm bekam. Ich habe vor ein paar Monaten auf meinem Blog etwas darüber geschrieben. Über die Tabletten gibt es viel zu erzählen und zu berichten, aber das lasse ich jetzt einmal. Ich kann euch nur empfehlen, die Tabletten zu googeln und dann dort Erfahrungsberichte zu lesen.
Ich vertrage sie genauso wenig wie die meisten, von denen ich Erfahrungsberichte gelesen habe. Und nach Wochen der Quälerei ist meine Haut zwar etwas besser geworden, aber nicht wirklich ganz zu meiner Zufriedenheit. Hinzu kam dann eben auch noch, dass es mir absolut dreckig ging wegen den Tabletten.

Und deswegen kam ich zu dem Entschluss, dass ich mein Leben komplett umkrempeln und neue, alternative Wege finden muss, um die Flechten in den Griff zu kriegen. Also habe ich viel im Internet gelesen und habe mich dann für einige Möglichkeiten entschieden. Ich habe mir leider nicht die Seiten bzw. Links gemerkt/gespeichert, deswegen kann ich leider keine Quellenangaben machen, aber hier ist meine individuelle Therapie, die zum Erfolg geführt hat. Als positiver Nebeneffekt habe ich auch noch sechs Kilo abgenommen. Seit Oktober 2012 bis jetzt habe ich versucht, streng nach diesen Regeln zu leben (ich habe auch öfters gesündigt, ich gebe es zu), aber man kann ja nicht auf alles verzichten ;-) Hier meine Regeln:

1. Stress vermeiden

Plane dein Leben so gut wie möglich, dass dich einfach nichts stresst. Und lass dich von niemanden stressen.

2. Die Omega-3-Ernährung

Ich habe irgendwo im Internet einen Artikel von einem Hautarzt gefunden, der alle Lebensmittel in die Gruppen Omega-3 und Omega-6 eingeteilt hat. Er hat dazu geraten, auf die Omega-6 Lebensmittel größtenteils zu verzichten.
Leider habe ich keine ausführliche Liste der Omega-3 Lebensmittel, aber dazu zählen auf jeden Fall

- Obst
- Gemüse
- Fisch
- Olivenöl

(falls ich den Artikel wieder irgendwie finde, werde ich ihn natürlich verlinken)

Zur Gruppe Omega-6 zählen:

- Fleisch, Wurst
- Pasta, Reis
- Milchprodukte, Käse
- Sonnenblumenöl
- Süßigkeiten
- Weißmehl

Ich habe am Anfang meiner "Therapie" zwei Wochen lang ausschließlich Omega-3 Lebensmittel gegessen, habe abgenommen, fühlte mich viel fitter und ich konnte von Tag zu Tag sehen, wie meine Haut besser wurde.

3. Brennnesseltee

Auf irgendeiner Webseite habe ich gelesen, dass eine Userin berichtet hat, dass sie zwei Wochen lang jeden Tag einen Liter Brennnesseltee getrunken hat und dadurch ihre Schuppenflechte besser wurde. Das habe ich dann auch gemacht, natürlich in Kombination mit der Ernährung, und ich denke, dass es auch einen positiven Effekt hatte. Was man aber unbedingt beachten muss, ist, dass Brennnesseltee stark entwässert (gut für das Abnehmen) und man deswegen mindestens zwei Liter Wasser am Tag trinken sollte.

Ich habe auch noch gelesen, dass sich manche einen Sud aus dem Tee gemacht haben und damit ihre Haare wuschen, wenn sie starke Schuppenflechte auf der Kopfhaut hatten. Das Problem hatte ich Gott sei Dank nicht, deswegen kann ich nicht beurteilen, ob dieser Sud wirklich weiterhilft.

4. Gesunder Lebensstil

Alkohol und Zigaretten sollten vermieden werden. Natürlich habe ich mal ab und zu einen Cocktail beim Ausgehen getrunken, aber durch diesen gesünderen Lebensstil, spart man sich beim Ausgehen auch viel Geld ;-) Und eine Cola tut es auch. Es ist schon interessant seine Freunde beim Trinken zu beobachten. Sehr unterhaltsam!

5. Ausreichend schlafen

Mindestens sieben Stunden schlafen, aber auch nicht mehr als acht, neun Stunden. Weil zu viel Schlaf einen noch müder macht, zu wenig Schlaf aber auch nicht gesund macht.


Das sind meine fünf Therapiepunkte, die zum Erfolg geführt haben. Ich hoffe, dass sich so Mancher davon inspiriert fühlt. Ich bin der Überzeugung, dass es tausendmal gesünder und besser ist, als sich Kortisonsalben oder Tabletten zu nehmen. Und dauernd zur Bestrahlung rennen ist ja auch nicht optimal, wenn man einmal das Krebsrisiko betrachtet. Schuppenflechtepatienten kriegen nämlich im Laufe ihres Lebens schon viel Bestrahlung ab. Je weniger Sonne, desto länger schaut man jung aus ;-)


 So, zum Schluss noch ein Foto von meiner Hand, die vor Oktober noch sehr schlimm aussah. Habe leider kein Foto von damals (so etwas möchte ich nicht fotografieren), aber man kann sehen, dass noch kaum etwas übrig ist von den Flechten und damit kann ich leben :-)


 
 
Eure Kat x

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